Neues aus Sportdeutschland

Für mehr Vielfalt auf und neben dem Sportplatz: Das dritte Modul ist online!

Ein Sport für alle? Der organisierte Sport soll ein diskriminierungsfreier Ort sein, an dem sich alle Menschen wohlfühlen können. Doch das ist längst nicht für alle Realität. In Deutschland fühlt sich ein Fünftel der Befragten der OUTSPORT-Studie wegen ihrer geschlechtlichen oder sexuellen Orientierung vom Sport ausgeschlossen. Beschimpfungen, Bedrohungen, diskriminierende Strukturen, körperliche Grenzüberschreitungen oder sogar körperliche Gewalt - all diese Erfahrungen erschweren trans*, inter* und nicht-binären Menschen (TIN) den Zugang zum und die Teilhabe am organisierten Sport.

Mit der Veröffentlichung des dritten Moduls der E-Sporttasche unter dem Titel „Geschlechtervielfalt im Sport“ verfolgt das Projekt das Ziel, das Bewusstsein für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt zu stärken. Die Entwicklung einer offenen und geschlechtsinklusiven Haltung ist eine wichtige Voraussetzung für einen Sport, der ein Ort für alle sein will. 

Das Modul bietet vielseitige Lerneinheiten zum Thema geschlechtliche und sexuelle Vielfalt im Sport. Es vermittelt einen Überblick über zentrale Begriffe und zeigt auf, wie sich Benachteiligungen und Ausgrenzungen in diesem Kontext äußern können. Interviews mit Expert*innen liefern zudem wertvolle Einblicke in aktuelle Herausforderungen und Fragestellungen. 

Die E-Sporttasche ist ein kostenloser E-Learning-Kurs, der sich vor allem an Personen richtet, die in unterschiedlichen Funktionen in Sportverbänden oder -vereinen tätig sind. Ziel des Kurses ist es, für Geschlechterklischees im Sport zu sensibilisieren, Wissen über strukturelle Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern zu vermitteln und zur aktiven Gestaltung einer klischeefreien Sportkultur zu motivieren.

Du möchtest dich für eine klischeefreie Sportkultur stark machen? Für einen organisierten Sport, an dem alle Menschen teilhaben können? Dann absolviere jetzt die ersten drei Module der E-Sporttasche!

Hier gelangst du zur E-Sporttasche:

https://www.klischeefrei-sport.de/e-sporttasche

„Es fehlt nicht an guten Konzepten, aber wir haben ein Umsetzungsproblem“

Der DOSB hat zehn Forderungen an die neue Bundesregierung aufgestellt - und wir untermauern diese in den Wochen des Bundestagswahlkampfs und der anschließenden Koalitionsverhandlungen mit der Unterstützung von Testimonials aus dem Leistungssport, um anhand von Beispielen aus der Praxis deutlich zu machen, was diese Forderungen dem organisierten Sport bedeuten. Der Link zu allen zehn Forderungen findet sich am Textende. In Folge 2 geht es um Leistung und Leidenschaft.

Wie herausfordernd es sein kann, in Deutschland Teil des Leistungssportsystems zu sein, davon kann Fabienne Königstein einige Geschichten erzählen. Die, die sie aktuell belastet, geht so: 2023 war die 32-Jährige von der Mannheimer Turn- und Sportgesellschaft beim Haspa-Marathon in Hamburg in 2:25:48 Stunden persönliche Bestzeit gelaufen - und das nur neun Monate nach der Geburt ihrer Tochter Skadi. Eine herausragende Leistung, mit der sie die Norm für die Olympischen Spiele von Paris unterbot.

Weil jedoch in Deutschland drei Frauen noch schneller waren, wurde sie nicht für Frankreich nominiert. Dazu kam eine langwierige Hüftproblematik, die einen Marathonstart im vergangenen Jahr verhinderte; mit der Folge, dass die Spitzenathletin aus dem Bundeskader gestrichen wurde und ihr dadurch der Zugang zu diversen Fördertöpfen versperrt ist. „Zum Glück wird mir die Physiotherapie noch ein Jahr über den Olympiastützpunkt Rhein-Neckar finanziert. Aber ansonsten ist das Thema soziale Absicherung gerade wieder ziemlich bestimmend in meinem Leben“, sagt Fabienne Königstein, die sich zu ihrem Glück auf die Unterstützung durch ihren Ehemann Karsten verlassen kann, der als Arzt arbeitet und zum 1. Februar wieder eine volle Stelle antritt, nachdem er in den vergangenen zweieinhalb Jahren viel Elternarbeit geleistet und seiner Frau so den Rücken für das Profisportlerinnen-Dasein freigehalten hatte.

Mit Verlässlichkeit langfristig planen zu können, das ist ein Wunsch, den Fabienne Königstein mit vielen deutschen Athlet*innen teilt. Die vor mittlerweile acht Jahren angestoßene Leistungssportreform endlich zu nachhaltigen Ergebnissen bringen zu können, ist der nationalen Marathon-Meisterin von 2018 ein persönliches Anliegen, unter anderem dafür engagiert sie sich im Präsidium und der Athletenkommission des DOSB sowie im Präsidium des Vereins Athleten Deutschland. „Es liegt ja nicht daran, dass es nicht ausreichend gute Ideen und Konzepte gibt. Wir haben im deutschen Sport ein Umsetzungsproblem, an dem alle Beteiligten arbeiten müssen. In den vergangenen beiden Jahren gab es harte, aber gute Verhandlungen mit Blick auf die Spitzensportreform, an die eine neue Regierung anknüpfen muss“, sagt sie.

17 Handlungsfelder für nachhaltige Sportgroßveranstaltungen - Webportal ab sofort online

Gefördert wurde das Projekt „Nachhaltige Sport[groß]veranstaltungen in Deutschland“ durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) zu gleichen Teilen in einer Gesamthöhe von rund 680.000 Euro. Die Projektpartner waren der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB), die Deutsche Sporthochschule Köln (DSHS) und das Öko-Institut.

BMI-Staatssekretärin Juliane Seifert: „Deutschland ist eine starke Sportnation. Wir stehen für Nachhaltigkeit. Das haben wir bei der Fußball-Europameisterschaft 2024 gezeigt. Und das gilt in jeder Hinsicht: beim CO2-Fußabdruck ebenso wie bei guten sozialen Standards für Beschäftigte. Wir setzen außerdem auf die Stärke des Ehrenamts und die Kraft des Sports, Menschen zusammenzubringen, ganz gleich, wo sie einmal herkamen und wie viel Geld sie haben. Unser neues Webportal für nachhaltige Sportevents bietet viele Informationen zur Verantwortung für Menschenrechte und Nachhaltigkeit. Kein Sportveranstalter in Deutschland muss damit bei null anfangen, sondern findet wertvolle Tipps und Empfehlungen, die praktisch umsetzbar sind. Der Einsatz des Projektteams hat sich gelohnt. Mein Dank gilt dem Projektteam aus dem Bundesinnen- und Bundesumweltministerium, dem Deutschen Olympischen Sportbund, der Deutschen Sporthochschule und dem Öko-Institut.“

Parlamentarischer Staatsekretär des BMUV Dr. Jan-Niclas Gesenhues:
„Sportveranstaltungen sollten die Umwelt schonen, sozial verträglich und wirtschaftlich tragfähig sein. Bei internationalen Sportgroßveranstaltungen wie Welt- und Europameisterschaften oder Olympischen Spielen ist das heute schon ein Muss und wird so auch von der EU eingefordert. Wichtig ist uns aber, dass Nachhaltigkeit immer mehr auch auf regionaler und lokaler Ebene ankommt. Das Portal für nachhaltige Sportveranstaltungen wird für Verbände, Sportvereine und Veranstalter dafür ein hilfreiches Tool sein. Bei der Entwicklung sind daher die maßgeblichen Akteure breit beteiligt worden. Außerdem liegt ihm eine wissenschaftliche Analyse zu allen Aspekten der Nachhaltigkeit zugrunde. Unser Ziel ist, dass der Sport seinen Beitrag leisten kann, um Sportevents ökologisch fair und sozial gerecht auszugestalten.“

Zentrales Merkmal der entstandenen Plattform sind die von den Projektpartnern entwickelten Empfehlungen und Unterstützungsleistungen für nachhaltige und wertebezogene Sportveranstaltungen. Das Portal stellt Transformationsbereiche, Handlungsfelder und konkrete Maßnahmen von nachhaltigem Handeln vor. Es formuliert mögliche konkrete Ziele und passende Indikatoren. Das Portal unterstützt Veranstalter dabei, den Prozess effizient und individuell umzusetzen und dabei den Überblick zu behalten. In seinem Ansatz und seiner Tiefe ist es in Europa beispielgebend

Prof. Dr. Ralf Roth, Leiter Institut für Outdoor Sport und Umweltforschung, Deutsche Sporthochschule Köln: „Unser Ziel war es, ein Werkzeug zu schaffen, das Veranstalter jeder Größe dabei unterstützt, Nachhaltigkeit einfach und umsetzbar in ihre Veranstaltungen zu integrieren. Durch die Zusammenarbeit mit Athletinnen, Veranstaltern, NGOs und zahlreichen weiteren Institutionen konnten wir eine Plattform entwickeln, die echte Praxisnähe bietet und individuell anwendbar ist.“

Michaela Röhrbein, Vorstand Sportentwicklung des DOSB: „Mit dem neuen Webportal bieten wir Sportverbänden und -vereinen in Deutschland ein innovatives Tool, das die nachhaltige Gestaltung von Sportveranstaltungen entscheidend erleichtert. Ich freue mich, dass wir mit gutem Beispiel vorangehen und nun neben den ökologischen auch die sozialen Themen wie Vielfalt, Geschlechtergerechtigkeit und Teilhabe als feste Bestandteile der nachhaltigen Entwicklung verankern. Besonders am Herzen liegt uns dabei, neben den großen auch kleinere oder weniger erfahrene Veranstalter zu befähigen, Nachhaltigkeit in ihre Veranstaltungen zu integrieren.“

Dr. Hartmut Stahl, Senior Researcher beim Öko-Institut: „Es wird häufig von Nachhaltigkeit bei Sportveranstaltungen gesprochen. Aber was heißt das konkret und wie kann es bewertet werden? Mit diesem Portal geben wir den Veranstaltern erstmals Orientierung, wo es hingehen soll. Konkret werden in allen Handlungsfeldern der Nachhaltigkeit Ziele vorgeschlagen, messbare Indikatoren an die Hand gegeben und natürlich jede Menge Maßnahmen für die praktische Umsetzung.“

Zum Portal: www.nachhaltige-sportveranstaltungen.de

„Lisas Literatur-Likes“: Inspiration zum Abschalten vom Dauerstress

Das hat man nun davon, dass man mit viel Liebe von seinem schönsten Hobby zu erzählen weiß! Es war Mitte Dezember auf einer Talkrunde im mittelhessischen Lich. Lisa Mayer war eingeladen, um über Sportförderung im Allgemeinen und die Nachwirkungen ihrer olympischen Bronzemedaille von Paris 2024 mit der 4x100-Meter-Sprintstaffel im Besonderen zu referieren. Doch als sie mit demselben Leuchten auf dem Gesicht auch über ihre Leidenschaft zum Lesen sprach, stand unüberwindbar diese Idee im Raum: Dass die 28-Jährige ihre Liebe zur Literatur teilen sollte, zumindest mit Sportdeutschland. Und genau das tun wir nun: An jedem letzten Dienstag eines Monats erscheint künftig auf der Homepage des DOSB und im Newsletter „DOSB-Presse“ die Kolumne „Lisas Literatur-Likes“. Den Anfang macht im Januar 2025 der Thriller „Sturm“ von Uwe Laub.

Wobei das alles natürlich viel früher angefangen hat – und überraschenderweise dann doch deutlich später, als man annehmen würde. Denn eine Leseratte, die schon in der Kindheit alles verschlungen hätte, was ihr in gedruckter Form in die Hände fiel, war die Ausnahmesprinterin nie. „Ich habe als Kind eher Kassetten gehört und dann über ,Die Drei ???‘ den Weg zum Lesen gefunden. Aber weder wurde mir besonders viel vorgelesen, noch habe ich selbst großen Spaß am Lesen gehabt, es war immer eher eine Überwindung“, sagt sie rückblickend.

Selbst nach dem Abitur, das sie 2014 am Weidig-Gymnasium in Butzbach bestand, war der Weg zur Literatur noch nicht freigelegt. „Ich dachte bis einen Tag vor Einschreibeschluss, dass ich Soziale Arbeit studieren würde, bis mir starke Zweifel kamen, ob das wirklich passen würde. Und da ich in der Schule Deutsch als Leistungsfach hatte, kam mir der Gedanke, dass ich Germanistik als Basis wählen könnte, von der aus mir viele Möglichkeiten offenstehen würden“, sagt sie. Also ging es ans Frankfurter Goethe-Institut, wo sie sich für Germanistik und im Nebenfach für Humangeographie einschrieb – und das Studium 2019 mit ihrer Bachelorarbeit zum Thema „Der imperfekte Mensch“ am Beispiel von Büchners „Lenz“ und dem „Sandmann“ von E.T.A. Hoffmann abschloss.

Dort, so erinnert sie sich, entflammte die Liebe zum Lesen, weil sie zu spüren begann, dass sie mit einem Buch ganz anders abzuschalten in der Lage ist als vor einem Bildschirm. „Ich bin nicht so der Film- oder Seriengucker. Lesen entspannt mich auf eine ganz andere Weise.“ In andere Welten einzutauchen, sich auch Zeit dafür zu nehmen, sich diese in ihrer Fantasie blumig auszugestalten, das sei für ihren Kopf förderlich und wohltuend – auch wenn es bedeute, dass von der Sprinterin, die sie auf der Tartanbahn ist, beim Lesen wenig übrigbleibt. „Ich lese langsam, dafür aber sehr genau.“ Und vier Bücher pro Monat im Schnitt ist ja auch keine so schlechte Bilanz.

Auf die Frage nach ihrem Lieblingsgenre kann Lisa Mayer keine klare Antwort geben. Eingestiegen sei sie mit Krimis, inspiriert durch ihre Mutter, die nichts anderes lese; von Charlotte Link, die sie als Lieblingsautorin bezeichnet, liest sie bis heute jede Neuerscheinung, auch Nele Neuhaus schätzt sie angesichts der Bindung von deren Werken zu der Region, in der sie selbst lebt. Über ein Geschenk habe sie sich für Romane geöffnet, Christian Hubers „Man vergisst nicht, wie man schwimmt“ sei eine Art Erweckungserlebnis gewesen, „das hat mich total abgeholt“. Seitdem ist sie offen für alles, verschlingt Sportbiografien (absoluter Favorit: „Open“ von Andre Agassi) ebenso wie Thriller. „Nur zu Science-Fiction habe ich noch keinen Zugang gefunden.“

Lisa Mayer, die überwiegend auf Deutsch, aber auch auf Englisch liest, kauft ihre Bücher ebenso gern selbst, wie sie welche verschenkt oder geschenkt bekommt. Wenn sie in eine Buchhandlung geht, sind ansprechende Cover ein wichtiger Impuls für die Kaufentscheidung. Wenn sie dann auch noch der Klappentext einfängt, ist es meist ein Match. „Ich bin aber auch schon von Büchern positiv überrascht worden, die ich mir wegen des Covers nie selbst ausgesucht hätte“, sagt sie. Gegen einen E-Book-Reader habe sie sich lange gesträubt, ist mit ihrem Tolino nun aber durchaus glücklich, „weil es auf Reisen einfach praktischer ist“. Die Haptik eines gedruckten Buches zieht sie trotzdem weiterhin vor; auch gegenüber Hörbüchern, „die man oft nur so nebenbei laufen hat und sich dann nicht richtig darauf einlässt.“

Gelesen wird überall da, wo sie freie Zeit verbringt. „Ich kann auch lesen, wenn es um mich herum laut und wuselig ist, gehe aber gern zum Lesen in ein ruhiges Café.“ Zu Hause sind das Sofa oder im Sommer der Liegestuhl bevorzugte Leseorte. Und natürlich das Bett. „Ich lese so gut wie jeden Abend vorm Schlafengehen“, sagt sie – und freut sich darüber, wenn sie, wie zuletzt im Trainingslager auf La Palma, wo sie bis zum 19. Januar an ihrer Form für die Hallensaison arbeitete, eine Zimmerpartnerin wie Sophia Junk hat, die ihre Leidenschaft teilt. In Sportkreisen ist das nicht allzu oft der Fall, „deutlich mehr bei Frauen als bei Männern“, sagt sie.

Vielleicht trägt ihre Kolumne nun dazu bei, dieses Verhältnis zu verändern und vor allem die Leidenschaft fürs Lesen, die unter jungen Menschen durchaus eine Renaissance erfährt, auch im Team D und bei allen, die ein Teil dessen werden wollen, zu verstärken. „Ich bin fest davon überzeugt, dass es gut für den Kopf ist, sich mit vielen verschiedenen Dingen zu beschäftigen. Lesen ist dafür ein sehr geeignetes Mittel“, sagt Lisa Mayer, die allerdings zugibt, auch nicht zu jeder Zeit die Muße für ein Buch zu finden. „Nach einer intensiven Trainingseinheit ist Lesen das Letzte, was ich will, denn dafür braucht es mentale Energie, die man nicht immer aufbringen kann. Richtig viel lese ich nur an Tagen, an denen das Nervensystem nicht so belastet ist.“

Sie selbst hofft, über die Beschäftigung mit ihrer Kolumne Zugang zu Autoren zu bekommen, die ihr bislang unbekannt sind, und auch mit einem neuen Blickwinkel an Literatur herangehen zu können. Einen Literaturkreis zu gründen, in dem intensiv gemeinsam über Leseerfahrungen diskutiert wird, ist etwas, das sie schon länger erwägt. „Bislang beschränkt sich das darauf, dass ich mit Freundinnen Bücher tausche und man dann kurz darüber redet.“

Nach der aktiven Karriere, die in diesem Jahr zunächst die Hallensaison mit dem Höhepunkt EM in Apeldoorn (Niederlande) Anfang März und im September dann die Freiluft-WM in Tokio (Japan) als Saisonhighlight bereithält, eine berufliche Herausforderung im Literaturbereich zu suchen, kann sie sich aktuell nicht vorstellen, „dafür ist die Liebe zum Sport noch ein kleines Bisschen größer.“ Irgendwann ein eigenes Buch zu schreiben, das ist für Lisa Mayer noch kein Thema. Jetzt startet sie erst einmal mit ihrer eigenen Kolumne, und das ist ein toller erster Schritt.

NS-Aufarbeitung im DOSB und für den Sport

DOSB stößt kritische Aufarbeitung der NS-Vergangenheit in NOKs und DSB an 

Gemeinsam mit den Sporthistoriker*innen, Dr. Jutta Braun (Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam) und Dr. Berno Bahro (Department für Sport- und Gesundheitswissenschaft der Universität Potsdam) - beide seit Langem mit der Geschichte und Vermittlung der Gesellschaftsgeschichte des Sports in Diktaturen befasst - sollen sowohl die formale NS-Belastung (NSDAP-Mitgliedschaften) sowie materielle Belastungen, die sich aus der Verstrickung in der Diktatur z. B. „Arisierungs“- oder andere Verfolgungsmaßnahmen gegen jüdische Mitbürger*innen ergeben, aufgearbeitet und 2026 in einer Monografie publiziert werden. Im Fokus stehen Persönlichkeiten, die nach 1945 leitende Funktionen im deutschen Sport innehatten, einbezogen werden hierbei die Inhaber*innen von Ämtern in Präsidien und Geschäftsstellen des DSB seit 1950, die Mitglieder des NOK für Deutschland seit 1949 sowie auch die Mitglieder des NOK der DDR seit 1951. Durch die Vereinigung der Mitglieder der beiden deutschen NOKs erfolgte am 17. November 1990 der Zusammenschluss, weshalb auch die Mitglieder des NOKs der DDR nun in die Aufarbeitung einbezogen werden.

„Mit der Aufarbeitung nimmt der DOSB seine Verantwortung wahr, sich kritisch mit seiner eigenen Geschichte im Kontext der NS-Diktatur auseinanderzusetzen. Das ist ein erster, aber enorm wichtiger Schritt“, erklärt Michaela Röhrbein, DOSB-Vorstand Sportentwicklung und ergänzt: „Gerade in Zeiten, in denen Demokratie und Gesellschaft immer wieder angegriffen werden, ist diese Verantwortungsübernahme im Sinne von ‚Nie wieder Diktatur und Faschismus!‘ besonders relevant. Es geht nicht nur um die Aufarbeitung der Vergangenheit, sondern auch um die Verantwortung, die wir für eine integre und demokratische Zukunft tragen - im Sport und in der Gesellschaft.“

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SG Bad Bentheim e.V.

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48455 Bad Bentheim

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