Neues aus Sportdeutschland

„Sport in Zeiten von Krieg und Frieden“

Patricia Wiater von der Universität Erlangen erörterte auf Basis des Völkerrechts und der Menschenrechte, wie der Sport mit Konflikten umgehen kann, und verwies auf die Olympische Charta, die das Friedensgebot enthalte und sich zum Schutz der Menschenrechte bekenne. „Eine Gleichgültigkeit des Sports gegenüber Konflikten unter dem Deckmantel der Neutralität schließt dies aus.“ Zugleich müssten das Internationale Olympische Komitee und die internationalen Verbände klare Richtlinien entwickeln, welche Arten von Konflikten zum Ausschluss oder zur Suspendierung von Teams und Athlet*innen führen sollen. Ansonsten stehe angesichts von weltweit 120 bewaffneten Konflikten der Vorwurf von Doppelstandards und Doppelmoral im Raum.

Spitzensport und Kultur für alle - die Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games als Blaupause

Was ihm die Ausrichtung der World University Games (WUG) bedeutet, wird auch über die Entfernung, die Videocalls nun einmal mit sich bringen, deutlich. „Das ist ein lang gehegter Traum, an dem wir seit vielen Jahren arbeiten“, sagt Jörg Förster. „Für mich persönlich schließt sich im Sommer ein Kreis, denn bereits im Jahr 2005 hatte ich mit dem damaligen Leiter des Hochschulsports Hamburg, Thomas Beyer, eine Präsentation zur Bewerbung um die damals noch Universiade genannten Weltspiele der Studierenden ausgearbeitet.” Der Anlauf missglückte; umso mehr freut sich Jörg Förster, nun vom 16. bis 27. Juli die Elite der studierenden Spitzensportler*innen in der Region Rhein-Ruhr unter Einbindung Berlins begrüßen zu können.

Am Montagabend (7. April) wurde mit einem Kick-off-Event in Mülheim an der Ruhr der 100-Tage-Countdown eingeläutet, an diesem Dienstag (8. April) gehen die Tickets für die Wettkämpfe in den 18 Sportarten in den Verkauf (alle Informationen dazu hier).

„Wir sind jetzt voll in der Umsetzungsphase, alle wichtigen Aufträge sind vergeben, unser Fokus ist nun direkt auf die Spiele gerichtet“, sagt Sina Diekmann. Sie ist seit drei Jahren bei der Veranstaltungs-gGmbH angestellt, die der ADH gründen musste, um die Organisation und Ausrichtung stemmen zu können. „Ich war Mitarbeiterin Nummer fünf, mittlerweile sind wir bei rund 250, Tendenz stetig steigend“, sagt die 35-Jährige, die sich als Chief Sports Officer um alle Themen rund um die sportliche Durchführung kümmert.

Um zu verdeutlichen, was das für eine Aufgabe ist, hilft ein Blick auf die Zahlen. Fast 8.500 Athlet*innen aus rund 150 Nationen, die nicht älter als 25 Jahre alt sein dürfen und als Studierende eingeschrieben sein müssen, werden an den seit 1959 existierenden und seit 1973 im Zweijahresrhythmus ausgetragenen Sommerspielen teilnehmen. Deutschland ist mit rund 350 Aktiven am Start, so viele wie noch nie. Das Budget von knapp 160 Millionen Euro steuern der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen in etwa gleichen Teilen bei. Sechs Städte - neben Berlin sind das Essen, Duisburg (1989 bislang einziger deutscher Ausrichter einer Universiade), Bochum, Mülheim an der Ruhr und Hagen - sind beteiligt. Ein zentrales Dorf für Athlet*innen gibt es nicht, die Teilnehmenden werden in Hotels in der Nähe ihrer Wettkampfstätten untergebracht, um eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu ermöglichen. „Wir wollen auch ein Zeichen setzen, dass ein Sportevent dieser Größe in puncto Nachhaltigkeit machbar ist“, sagt Jörg Förster.

Neustart mit 26: Der harte Weg der Yvonne Li

Ein wenig komisch wird es sich anfühlen, das verhehlt Yvonne Li nicht. Wenn die 26-Jährige an diesem Mittwoch in Horsens (Dänemark) bei der Einzel-EM im Badminton nach Freilos in Runde eins zu ihrem Auftaktmatch gegen Keisha Fatima Azzahra (Aserbaidschan) antritt, ist es für sie wie ein Neustart der Karriere. „Ich bin hier mit gemischten Gefühlen angereist. Auf der einen Seite kann ich nach der langen Pause sportlich keine Wunderdinge erwarten, was mich entspannter sein lässt. Auf der anderen Seite will ich meine beste Leistung zeigen, was Druck erzeugt. Aber ich bin auf jeden Fall froh, dass es wieder losgeht“, sagt die deutsche Nummer eins.

Dass sie diesen Status noch immer hat, obwohl sie eine lange Leidenszeit und eine einschneidende Entscheidung hinter sich bringen musste, spricht für die Qualität, die die Tochter chinesischer Eltern im schnellsten Rückschlagspiel der Welt auf den Court bringt. Yvonne Li war zu ihrer besten Zeit 2023 auf Rang 21 der Weltrangliste zu finden, aktuell wird sie an Position 94 geführt. Die Gründe dafür sind vielfältig, in erster Linie liegen sie aber im körperlichen Bereich. Eine Knieverletzung warf sie im vergangenen Jahr vor den Olympischen Spielen in Paris zurück, ein Ermüdungsbruch im rechten Mittelfuß zwang sie in den vergangenen drei Monaten zur Pause. Mitte Oktober war ein Knochenödem festgestellt worden, vier Tage vor den Hylo Open in Saarbrücken, einem der zwei deutschen Topturniere. „Ich habe schweren Herzens für Saarbrücken abgesagt, dann aber zu früh wieder angefangen, um die Asien-Tour zu spielen. Mitte Dezember im Rahmen der Team-EM-Qualifikation habe ich gespürt, dass etwas mit dem Fuß immer noch nicht stimmte“, sagt Yvonne.

Von den Ärzten immer wieder zum Nichtstun verdonnert zu werden, habe sie mental stark belastet. Die Diagnose Mittelfußbruch, die Anfang Januar gestellt wurde, kam wie ein Schock, da sie zuvor einen Monat komplett pausiert hatte und es trotzdem zum Ermüdungsbruch gekommen war. Seit drei Wochen ist die Rechtshänderin nun wieder voll im Training, „und ich habe Vertrauen in den Fuß, was gut für den Kopf ist“, sagt sie. Aber weil ihr seit Mitte Dezember die Wettkampfpraxis fehlt, ist sie selbst gespannt darauf, wie ihr der Wiedereinstieg gelingen wird. „Wird schon werden, Badminton ist schließlich das altbekannte Brot“, sagt sie.

So viel Gelassenheit war nicht immer die Regel bei Yvonne Li, die in der Vergangenheit bisweilen darunter litt, sich zu sehr unter Druck zu setzen und darunter die Lockerheit einzubüßen, die ihrem Spiel hilft. Bei den Olympischen Spielen in Paris hatte sie dann das Pech, eine extrem schwere Vorrundengruppe erwischt zu haben. Dennoch gelang es ihr, gegen die Topspielerinnen Chen Yu Fei aus China (14:21, 21:17, 9:21) und Mia Blichfeldt aus Dänemark (14:21, 21:14, 12:21) auf Augenhöhe mitzuhalten. „Das war schon bitter. Ich hatte aus meiner Sicht vielleicht mein bestes Badminton gespielt, und fand es deshalb etwas schade, nicht für noch mehr Aufmerksamkeit für meinen Sport sorgen zu können“, sagt sie.

„Die Wirkung von Bewegung wird noch zu häufig unterschätzt“

DOSB: Der Weltgesundheitstag lenkt einmal im Jahr den Blick auf ein sehr wichtiges Themenspektrum. Welche Bedeutung hat er aus Sicht der Krankenkassen? 

Melanie Dold: Er ist ein sehr relevanter Tag, der an die Gründung der Weltgesundheitsorganisation erinnert und an dem Themen mit globaler Resonanz im Mittelpunkt stehen. Die gesetzlichen Krankenkassen greifen ihn gern auf, um Themen zur Gesunderhaltung ihrer Versicherten in den Vordergrund zu rücken. In diesem Jahr ist die Gesundheit von Müttern und Neugeborenen das Schwerpunktthema. Allein mehr als 1000 Kurse zu Beckenbodenkräftigung sind verfügbar, und dank der nach Corona deutlich umfangreicheren Angebote im digitalen Bereich sind diese Kurse niedrigschwellig zu absolvieren. Die Krankenkassen sind in Form von Präventionsangeboten schon sehr lange in den Weltgesundheitstag involviert. 

Im DOSB sprechen wir oft von der Bedeutung von Sport für die Gesunderhaltung, bei den Angeboten der Krankenkassen geht es vorrangig um Bewegung. Können Sie einmal aus Ihrer Sicht den Unterschied zwischen Sport und Bewegung definieren?

Mit Blick auf den Leitfaden Prävention ist Sport eine zielgerichtete, leistungsorientierte Aktivität, bei der es um einen Weiterentwicklungsprozess bis hin zur Perfektionierung geht. Bewegung zur Gesundheitsförderung ist ein gesundheitlicher Ansatz, der sämtliche Ressourcen trainiert. Einseitige Belastungen wie in spezifischen Sportarten sind zu vermeiden, die Dosierung ist sehr wichtig. Bewegung muss niedrigschwellig in den Alltag integriert werden können, um eine Verhaltensänderung zu befördern.

Selina Freitag ist Sporthilfe Sportlerin des Monats März

Die WM-Zweite im Skispringen, Selina Freitag, ist mit 45,3 Prozent von den Sporthilfe-geförderten Athlet*innen zur Sportlerin des Monats März gewählt worden. Die 23-Jährige hatte bei den Nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Trondheim gleich drei Medaillen gewonnen - jeweils Silber von der Normal- und von der Großschanze sowie Team-Bronze gemeinsam mit Juliane Seyfarth, Katharina Schmid und Agnes Reisch.

Bei der von der Sporthilfe durchgeführten Wahl „Sportler/Sportlerin des Monats“ stimmen anders als etwa bei Medien- oder Publikumswahlen ausschließlich Deutschlands beste Nachwuchs- sowie Spitzenathlet*innen ab und geben der Auszeichnung damit ihre ganz besondere Note.

Selina Freitag setzte sich bei der Wahl gegen die Staffel-Weltmeister in der Nordischen Kombination in der Besetzung mit Johannes Rydzek, Wendelin Thannheimer, Julian Schmid und Vinzenz Geiger durch (38,2%), die bei der WM in Trondheim die Goldmedaille nach dem Springen von der Großschanze und dem Skilanglauf auf der 4x5-km-Strecke gewonnen hatten. Auf Platz drei wählten die Sporthilfe-Athlet*innen „Bob-Dominator“ Francesco Friedrich (16,5%). Der 34-Jährige hatte sich bei der Weltmeisterschaft in Lake Placid die WM-Titel Nummer 15 und 16 seiner Karriere gesichert. Friedrich siegte im Zweier und war auch im Viererbob mit seinen Anschiebern Matthias Sommer, Alexander Schüller und Felix Straub nicht zu schlagen.

Für ihre herausragenden Leistungen waren die Athletin und die Athleten von der Athletenkommission im DOSB, von SPORT1 und von der Sporthilfe für die Wahl nominiert worden. Insgesamt hatten die deutschen Athletinnen und Athleten im März knapp 30 Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften gewonnen.

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