Neues aus Sportdeutschland
FAQs Maccabiah 2025: More Than Ever
Was ist die Maccabiah?
Die Maccabiah ist das größte jüdische Sportereignis der Welt. Sie findet alle vier Jahre in Israel statt. Mehr als 10.000 jüdische Sportlerinnen und Sportler nahmen an den beiden vergangenen Ausgaben teil. Auch in diesem Jahr wird eine ähnliche Zahl aus rund 80 Nationen erwartet. Medaillen werden in 42 Disziplinen vergeben, darunter im 3x3 Basketball, Fußball, Tennis, Gerätturnen und Schwimmen.
Warum gibt es sie, und seit wann wird sie ausgetragen?
Die Maccabiah verbindet sportliche Höchstleistungen mit jüdischer Identität, Gemeinschaft und Zusammenhalt. Sie ist eine sehr wichtige gesellschaftliche Einrichtung und der größte jüdische Heiratsmarkt. Ausgetragen wird sie seit 1932, sie fand noch vor der Staatsgründung Israels im Jahr 1948 erstmals in Tel Aviv statt, damals mit 390 Sportlern aus 18 Nationen. Sie hat sich zu einem Symbol für jüdische Stärke und Einheit entwickelt und steht für das Überleben und die Weiterentwicklung des jüdischen Lebens trotz aller Herausforderungen.
Wann findet die nächste Ausgabe statt, und was ist daran besonders?
Die 22. Auflage der Maccabiah soll vom 8. bis 22. Juli in den Städten Jerusalem, Haifa, Netanya und Tel Aviv stattfinden. Angesichts des Hamas-Angriffs auf Israel am 7. Oktober 2023 und des weltweiten Anstiegs des Antisemitismus ist die Maccabiah 2025 eine der wichtigsten Austragungen der vergangenen Jahrzehnte. Das Motto „More Than Ever“ betont die Notwendigkeit, jüdisches Leben und Sport nach dem 7. Oktober 2023 sichtbarer und widerstandsfähiger zu machen.
Wie viele und welche Sportler*innen entsendet Deutschland, und welche Teilnahmebedingungen müssen diese erfüllen?
Bei der bislang letzten Auflage, die wegen der Corona-Pandemie von 2021 um ein Jahr verschoben werden musste, waren rund 230 deutsche Athlet*innen dabei. Diese Zahl peilt die nationale Dachorganisation Makkabi Deutschland auch in diesem Jahr an. Welche Sportler*innen dabei sind, ist noch nicht klar, die Nominierungen erfolgen in den kommenden Wochen. Folgende Auflagen müssen Teilnehmende erfüllen: Jüdische Konfession oder jüdische Eltern; Mitglied eines Makkabi-Kaders; Teilnahme durch Trainer*in/Betreuer*in bestätigt; zwei Anmeldungen vollständig und formgerecht ausgefüllt.
Wie ist der jüdische Sport in Deutschland organisiert?
Makkabi Deutschland ist Teil der weltweiten Maccabi-Bewegung und eine Mitgliedsorganisation des DOSB. Mit mehr als 8.000 Mitgliedern in 40 bundesweiten Ortsvereinen fördert der Verband die Vielfalt und die jüdische Gemeinschaft. Gegründet wurde er 1903 als „Bar Kochba“ - erster jüdischer Sportverein Deutschlands - in Berlin. Nachdem die Nazis die Vereinigung zerschlagen hatten, erfolgte 1965 in Düsseldorf die Neugründung. Makkabi Deutschland bietet sportliche Förderung auf allen Ebenen von Breiten- bis Leistungssport. Der Verband fördert und stärkt jüdische Traditionen und Identität, engagiert sich in der Antisemitismusbekämpfung und für Integration und Vielfalt. Ein wichtiger Schwerpunkt ist auch die Jugendarbeit, die über Sommerlager, Trainingscamps und Workshops die Vermittlung sportlicher und kultureller Werte zur Stärkung der jüdischen Identität vorantreibt.
Weitere Informationen findet ihr unter www.maccabiah.com und www.maccabi.org.
Pilotprojekt „Mein Verein in Zukunft“ startet im Bundesprogramm „Integration durch Sport“
Die Sportvereinslandschaft steht vor großen Herausforderungen, bedingt durch gesellschaftliche Megatrends wie Individualisierung, Migration, demografischen Wandel, „New Work“ und „Gender Shift“. Der Fachtag „Mein Verein in Zukunft“ sowie die anschließende Bildungsreihe sollen Ehrenamtliche und hauptberufliche Verantwortliche aus Stützpunktvereinen, Verbänden und Kooperationspartnern in Hamburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Niedersachsen dabei unterstützen, sich diesen Veränderungen anzupassen. Durch praxisnahe Bildungsangebote und Erfahrungsaustausch erhalten die Teilnehmenden konkrete Impulse zur Weiterentwicklung und Zukunftssicherung ihrer Vereinsstrukturen.
Nach einem Grußwort von Marco Lutz, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Landessportbundes Niedersachsen, eröffnet Zukunfts- und Trendforscherin Anja Kirig das Programm mit einer Keynote zum Thema „Diversität im Sport – Chancen und Herausforderungen für die Zukunftsfähigkeit des Sports“. Sie beleuchtet aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen, die den Sport und insbesondere Sportvereine maßgeblich beeinflussen, und schafft einen Rahmen für die anschließenden Workshops und Austauschformate.
Workshops zu Vielfalt, Identität und Widerstandsfähigkeit
Bereits bei der Anmeldung wählen die Teilnehmenden einen von fünf Workshops:
1. Identität durch Sport
2. Vielfalt in Bewegung! – Queer Basics für eine bunte Sportwelt
3. Sport und ältere Menschen
4. Diversität und Diskriminierung im Sport
5. Parteipolitische Neutralität und widerstandsfähige Satzungen im Sport
Unterstützt durch den Sonderfonds „Integration durch Sport“ bietet die Tagung eine seltene Gelegenheit zum länderübergreifenden fachlichen Austausch und zur Vernetzung. Innovative Methoden sollen diesen Dialog fördern. Unter den Gästen befinden sich zudem hauptberufliche Vertretende anderer Bundesländer sowie des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF).
Ergänzend zur Tagung startet eine mehrmonatige Bildungsreihe mit vertiefenden Online-Formaten, die die länderübergreifende Zusammenarbeit weiter stärkt. Die IdS-Nordländer bündeln mit diesem Ansatz erstmals gezielt finanzielle, personelle und fachliche Ressourcen, um zentrale Themen gemeinsam zu bearbeiten. Dadurch entstehen neue Handlungsspielräume, die lokal oft nicht gegeben sind. Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten zur Bildungsreihe werden ab dem 17. Mai bereitgestellt.
Weitere Informationen erhalten Sie bei den teilnehmenden IdS-Nordländern, dem Landessportbund Bremen, dem Hamburger Sportbund, dem Landessportbund Mecklenburg-Vorpommern, dem Landessportbund Niedersachsen und dem Landessportbund Schleswig-Holstein.
Ein Jahr Sportabzeichen-Digital: Gemeinsam stark und die Zukunft im Blick
Vor einem Jahr haben wir ein neues Kapitel in der Organisation und Verwaltung des Deutschen Sportabzeichens aufgeschlagen. Heute blicken wir mit Stolz auf das bisher Erreichte zurück und schauen motiviert in die Zukunft. Rund 60.000 registrierte User befinden sich bereits auf der Plattform. Davon sind 46.000 als Sportler*innen, 12.000 als Prüfer*innen und rund 700 als Mitarbeiter*innen von Landessportbünden, Stadt- /Kreissportbünden und Sportkreisen angemeldet.
Es werden fleißig Leistungen eingetragen, Sportabzeichen eingereicht und beurkundet. Über den direkten Link zur Bewegungslandkarte findet man aktuell rund 1.500 Sportabzeichen-Treffs. Die digitale Plattform ermöglicht eine effiziente Verwaltung von Prüfungen, eine bessere Nachverfolgbarkeit der Leistungen und eine moderne, benutzerfreundliche Handhabung.
European Sport for All Forum: TAFISA feiert gelungene Premiere in Frankfurt
Nach zwei Tagen intensiven Programms fiel es Gaëtan Garcia sehr schwer, das Highlight einer gelungen Premiere zu benennen. „Wir hatten so viele spannende Vorträge und Workshops, dass es mir nicht möglich ist, einen herauszuheben. Das Feedback, das wir erhalten haben, war so positiv, dass wir dieses Event auf jeden Fall wiederholen werden“, sagte der Franzose, der als Head of Operations für den Breitensport-Weltverband TAFISA (The Association for International Sports for All) das erste Europa-Forum mitorganisiert und geleitet hatte.
Von Mittwochmorgen bis Donnerstagmittag diskutierten 125 Tafisa-Mitglieder aus 32 europäischen Ländern im Landessportbund Hessen an der Otto-Fleck-Schneise in Frankfurt zu Themen wie „Frauen dabei zu helfen, Grenzen und Hürden im Sport für alle zu überwinden“ oder „Die neue Rolle von Sportvereinen“. Besonderer Fokus lag auf dem Panel zum Komplex „Empowering Inclusive Communities through Sport for All: Capacity-Building for Impactful Change“, zu dem das Schweizer IOC-Mitglied Ollie Dudfield einen Impulsvortrag hielt. Dazu gab es eine Reihe an strategischen Workshops, aus denen wichtige Inhalte generiert wurden, die der Europäischen Kommission zur Verfügung gestellt werden sollen, um die Finanzierung von Projekten mit Sportbezug argumentativ zu untermauern.
Entstanden war die Idee für das Forum daraus, dass diverse Meetings anstanden, deren Inhalte für ein breites Plenum interessant schienen. „Wir haben diese Meetings in dieser Woche von Montag bis Freitag gebündelt und als Mittelpunkt unter dem Motto ,Shaping the Sport in Europe‘ das Forum angeboten“, sagte TAFISA-Präsident Wolfgang Baumann, der sich besonders darüber freute, in Ann-Kathrin Linsenhoff, die als CDU-Schatzmeisterin das Land Hessen vertrat, auch eine Olympiasiegerin (1988 mit dem Dressurreit-Team) auf dem Podium begrüßen zu können. Frankfurt bot sich als Tagungsort an, weil die 1991 in Bordeaux (Frankreich) gegründete TAFISA seit 2005 ihren Hauptsitz in der Main-Metropole hat. „Wir haben einen sehr guten Kontakt zum DOSB und zum LSB Hessen und sind sehr dankbar für die Unterstützung“, sagte Baumann.
„Sport ist Motivation in allen Bereichen, deshalb gehört er zentral auf die Agenda“
Der DOSB hat zehn Forderungen an die neue Bundesregierung aufgestellt - und wir untermauern diese in den Wochen des Bundestagswahlkampfs und der anschließenden Koalitionsverhandlungen mit der Unterstützung von Testimonials aus dem Leistungssport, um anhand von Beispielen aus der Praxis deutlich zu machen, was diese Forderungen dem organisierten Sport bedeuten. Der Link zu allen zehn Forderungen findet sich am Textende. In der letzten Folge geht es um Verortung und Verantwortung.
Sein Interesse an sportpolitischen Themen ist verbrieft, und das nicht erst, seit Ronald Rauhe im vergangenen Herbst in das vom DOSB und dem Bundesministerium des Innern (BMI) geförderte Leadership-Programm eingestiegen ist, das deutsche Führungskräfte darauf vorbereitet, die Sportwelt mitzugestalten. Kaum überraschend also, dass der zweimalige Kanurennsport-Olympiasieger für den Abschluss dieser Serie, die die zehn Forderungen des organisierten Sports an die Bundespolitik veranschaulicht, sofort seine Bereitschaft erklärt hatte. Die Berufung einer Sportministerin oder eines Sportministers im Bundeskanzleramt hält der 43-Jährige, der in der Athletenkommission des Europäischen Olympischen Komitees (EOC) engagiert ist, für einen ganz wesentlichen Schritt, um die Bedeutung des Sports für die Gesellschaft zu untermauern.
„Leider ist der Stellenwert des Sports nicht mehr so hoch, wie er es mal war. Die Gründe dafür sind vielfältig, man kann diese Diskussion herunterbrechen bis zu den Bereichen Schule, Vereine und Elternhaus, in denen manches nicht mehr so läuft, wie es notwendig wäre“, sagt er. Der Medaillenspiegel zumindest bei Olympischen Sommerspielen, der gern als Diskussionsgrundlage für Versäumnisse im Spitzensport angeführt wird, „ist ein Spiegel dessen, was sich falsch entwickelt hat in den vergangenen Jahren. Und wenn wir das alles wieder in die richtige Richtung drehen wollen, dann muss der Sport auf höchster Ebene angebunden sein. Deshalb unterstütze ich die Forderung nach einem Staatsminister oder einer Staatsministerin vehement.“