Neues aus Sportdeutschland

Das spannendste Beachvolleyball-Projekt des Olympiazyklus

Gerade hat ihr neuer Trainer zu einer Antwort angesetzt, da tut Linda Bock etwas, das tief blicken lässt: Sie hält sich die Ohren zu. Die Frage an Finn Schwarmann war gewesen, welchen Zeitrahmen er seinem neuen Projekt gegeben habe. „Bis alles so läuft wie gewünscht, muss man mindestens zwei Jahre einplanen. Ein Jahr, um Erfahrung zu sammeln, ein weiteres, um sich zu konsolidieren. Dann hat man eine Grundlage gelegt“, sagt er. Linda Bock allerdings ist ein Mensch, der Dinge gern sofort erledigt. Geduld sucht man auf der Liste ihrer Eigenschaften vergeblich. Also möchte sie dem Coach am liebsten nicht zuhören; auch wenn sie natürlich weiß, dass er recht hat. 

Das Projekt, um das es geht, darf man zweifelsohne als eines der spannendsten Experimente des deutschen Sports für den Olympiazyklus bis zu den Sommerspielen in Los Angeles 2028 bezeichnen. Linda Bock, 24 Jahre alt, geboren in Borken und seit 2023 Mitglied im SSC Palmberg Schwerin, hat sich im vergangenen Jahr für einen Wechsel aus der Halle in den Sand entschieden, um im Beachvolleyball ihr sportliches Glück zu finden. Ihre Partnerin für dieses Vorhaben ist eine, die diesen Schritt selbst erst vor drei Jahren gegangen ist: Louisa Lippmann, einst Deutschlands Beste unterm Hallendach und nun plötzlich die Erfahrene in der neuen Konstellation. Und das Ganze wird begleitet vom Hamburger Stützpunkttrainer Finn Schwarmann, mit 30 Jahren gleich alt wie Lippmann und auf internationaler Bühne ein noch unbeschriebenes Blatt. Wie kann das gutgehen? 

Um diese Frage zu erörtern, sitzen wir an einem sonnigen Mittag Anfang März am Bundesstützpunkt Hamburg. Das erste Turnier der Saison 2025, zu dem Lippmann/Bock von diesem Mittwoch und hoffentlich bis Sonntag in Yucatan (Mexiko) antreten werden, ist zum Zeitpunkt des Gesprächs noch zwei Wochen hin, wirft aber seine Schatten längst voraus. „Es wird Zeit, dass es endlich losgeht, damit wir wissen, wo wir im internationalen Vergleich stehen“, sagt Louisa Lippmann, die in puncto Ungeduld ihrer neuen Spielpartnerin in nichts nachsteht. Im Trainingslager auf Teneriffa Ende Februar habe es sich erstmals angefühlt, als sei die Kennlernphase abgeschlossen. „Deshalb wird es uns guttun, jetzt alles im Wettkampf zu überprüfen“, sagt Louisa. 

Auf die Frage, wie das gutgehen kann mit ihr und Linda und der komplett neuen Konstellation, gibt die 1,90 Meter große Angriffsspezialistin von den Recycling Volleys Berlin eine Antwort, die für sie als Kopfmensch, als den sie sich bezeichnet, typisch ist. „Ich finde das Interessanteste an unserem Projekt, dass wir noch so viel Luft nach oben haben. Wir sind ganz am Anfang und haben alle unglaublich Lust darauf, gemeinsam etwas zu entwickeln. In dieser Konstellation habe ich am meisten Vorstellungskraft entwickelt, was wir daraus machen können. Aber ob es gutgehen wird, können wir erst in ein paar Jahren sagen.“ 

„Sanierung der Sport-Infrastruktur kommt bei den Menschen an“

„Ein neuer Sportplatz, ein saniertes Schwimmbad, ein renoviertes Vereinsheim, ausreichend und ausgebildete Übungsleiter*innen und Engagierte bedeuten konkrete und sichtbare Fortschritte für unser Land und insbesondere unsere 86.000 Sportvereinen. Das kommt bei den Menschen vor Ort an und sorgt für Optimismus. Wir benötigen von der nächsten Bundesregierung jetzt dieses Signal des Aufbruchs, um unser Land zukunftsfähig aufzustellen“, forderte DOSB-Präsident Thomas Weikert.

„Wir sollten Trainerinnen und Trainer bezahlen wie im Lehramt“

Der DOSB hat zehn Forderungen an die neue Bundesregierung aufgestellt - und wir untermauern diese in den Wochen des Bundestagswahlkampfs und der anschließenden Koalitionsverhandlungen mit der Unterstützung von Testimonials aus dem Leistungssport, um anhand von Beispielen aus der Praxis deutlich zu machen, was diese Forderungen dem organisierten Sport bedeuten. Der Link zu allen zehn Forderungen findet sich am Textende. In Folge 8 geht es um Qualität und Qualifikation.

Sie ist Olympiasiegerin im Teamsprint, holte sechs Weltmeistertitel im Bahnradsport. Sie ist Vizepräsidentin im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), sitzt im Vorstand der Sporthilfe Rheinland-Pfalz. Sie hat einen C-Trainerschein und gibt in Vertretung Kurse an einem Sportgymnasium in ihrer Heimat Kaiserslautern. Es ergibt also aus mehreren Gesichtspunkten absolut Sinn, sich mit Miriam Welte über das Thema auszutauschen, das im Breiten- und Leistungssport alle betrifft: die Gewinnung, Aus- und Weiterbildung sowie Wertschätzung von Trainer*innen und Übungsleiter*innen. „Es ist ein Bereich, der mir extrem am Herzen liegt, weil diese Position eine immense Wichtigkeit hat, aber leider oft nicht so behandelt wird“, sagt die 38-Jährige.

Die Lage ist bekannt, und sie ist angespannt. Die Mitgliederzahlen in den rund 86.000 Sportvereinen in Deutschland steigen, mehr als 28 Millionen organisiert Sporttreibende sind ein Rekordwert, den der DOSB im vergangenen Jahr gefeiert hat. Dass all diese Menschen Anleitung und Betreuung benötigen, liegt auf der Hand. Die Nachwuchsgewinnung im Trainer*innenbereich ist allerdings ein genauso hartes Geschäft wie der Kampf, das vorhandene Personal bei der Stange zu halten. Und das hat Gründe, die Miriam Welte benennen kann. „Die Finanzierung im Hauptberuf wird immer schwieriger. Die Gehälter, die Berufseinsteiger beziehen, sind fast schon prekär. Dafür erwarten wir aber, dass Trainerinnen und Trainer regelmäßig an den Wochenenden oder spätabends zur Verfügung stehen und ihre Freizeit opfern. Ich kann verstehen, dass da viele ins Überlegen kommen, ob der Beruf noch der richtige für sie ist“, sagt sie.

Erste gemeinsame (E)Quality Time des Ressorts Diversity

Die (E)Quality Time ist wieder zurück und wird zukünftig gemeinsam vom Ressort Diversity gestaltet und sich einer größeren Themenvielfalt im Bereich Diversity widmen.  
 
Seid dabei am 27. März 2025 von 17.00 - 18.00 Uhr zum Thema Antifeminsmus

Sexistische und queerfeindliche Kommentare gehören auch im Sport zur traurigen Realität. Besonders besorgniserregend ist der zunehmende Antifeminismus. Dieser lehnt Geschlechtergerechtigkeit, sexuelle Vielfalt und die Gleichberechtigung von FLINTA*-Personen ab. Er beruft sich auf vermeintlich traditionelle Werte, betrachtet Geschlechterrollen als biologisch vorgegeben und diffamiert Emanzipation als übertriebene political correctness.
 
Gemeinsam mit Alexandra Faulhaber von der Sportjugend Hessen wollen wir in der 24. (E)Quality Time herausfinden, was Antifeminismus bedeutet und welchen Bezug es zum Sport gibt. Das einstündige Format startet mit einem Expert*innen-Input und soll informieren und anregen. Abschließend gibt es die Möglichkeit Fragen zu stellen und sich auszutauschen.

„Ich habe einen guten Job gemacht - leider bleibt ein fader Nachgeschmack“

Als Selina Freitag am Dienstagmittag ihre Trainingseinheit in Oberstdorf beendet hat und sich telefonisch meldet, ist sie noch immer beseelt von dem, was sie in den vergangenen Tagen erreicht hat. Silbermedaillen in den Einzelkonkurrenzen von der Normal- und Großschanze stehen in ihrer Bilanz der Nordischen Ski-WM in Trondheim, dazu noch Bronze mit Agnes Reisch, Juliane Seyfarth und Katharina Schmid im Teamwettbewerb. Ihrer Favoritenrolle ist die aktuelle Weltcupdritte gerecht geworden, sie hat die Leistung abgeliefert, die sie und das Team sich erhofft hatten. „Für mich persönlich war es eine grandiose WM. Ich habe es geschafft, über die gesamte Dauer der Wettkämpfe meinen Fokus zu halten, was ich als wichtigen Reifeprozess empfinde. Es ist mir zum richtigen Zeitpunkt gelungen, bei mir zu bleiben. Die WM hat mir gezeigt, dass ich all die Jahre einen guten Job gemacht habe“, sagt die 23 Jahre alte Skispringerin von der WSC Erzgebirge Oberwiesenthal, die mittlerweile in Fischen im Allgäu lebt.

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